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Ethnosensitiver Knuffeltest

05.09.2014

Viktoriapark, Kronberg a. T.

Wir sitzen mit der allerknuffeligsten kleinen Carla,
Carla Cool, dem süßesten Knuffling aus dem Hause Penny,
nasendickster Knuddelkopf mit Megakulleraugen,
auf der Bank im Viktoriapark zu Kronberg a. T.

Ich fasse mein Carlaherzilein an den Muhkuhbeinchen
und schwenk es groß und schüttle seinen Dickkopf
vor jedem Kleinen unter vier, der da vorbeitrippelt
oder peilt entlang, ob gehoben ob geschoben.

Das germanische Jungchen schielt mal rüber und grinst –
ist eh verwöhnt, rutscht auf seinem splendiden Trekker rum.
Aber die Mama ist einem Flirt mit einer Wuschelkuh
oder dem, der Herzensgrüße aus ihr schüttelt, nicht ganz abgeneigt.

Doch das unters Kopftuch gebeugte Muttchen flieht hellhäutigen
Gelichters blauen Strahl, und hinterdrein knarzt der Herrenschnauzer
stieren Blicks, die zickleindürre Tochter mit den schweren Flechten
hat ’nen Stock verschluckt, den Starrsinn des Propheten.

Doch der kleine Knirps wuselt zwischen alle den Beinen durch
und winkt und ruft dem Knuffling zu und ruft und winkt –
doch ist sein kindliches Begehren Staub vor den Füßen der Sippe,
die unsre Xenophilie mit ihrer Misoxenie entgilt.

Doch kommt uns alter, neuer Trost aus dem Land der Sonne:
Mama und Tante führen den zartäugigsten Knaben am Kimono
und stehen unsrer Seele wohl zur Seite: stimmen in ein wildes Muhen ein.
Der Kleine scheut zurück, doch Nippon ist uns nahe.

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