Excludendum est
Ein herausstechendes Kennzeichen von Klugheit ist die Erkenntnis der Gefahr.
Am besten daran ist, wer Gefahren wittern kann.
Der Tod lehrt leben.
Gefahr weckt den Verstand.
Wer etwas einschließt, schließt etwas anderes aus.
Wer nichts ausschließt, kann auch nichts einschließen.
Wer nichts ausschließen mag, was will der einschließen?
Wer sich einschließt, hat sich selbst ausgeschlossen.
Wenn du die geraden Zahlen in deinen Zahlenzoo einsperrst, laufen die ungeraden in Freiheit herum.
Wer nichts ausschließt, hat nicht einmal einen Schritt gemacht: Machst du einen Schritt, mußt du alle Schritte, die du in andere Richtungen ebenfalls hättest machen können, ausschließen.
Wer nichts ausschließt, ist dem Untergang geweiht.
Gefahr gebietet den Ausschluß oder die Vernichtung des Gefährders.
Der Körper siecht, der den Gefahren der Infektion mit Viren und Bazillen nicht mittels Immunabwehr zuvorkommt.
Um aller Welt zu bezeigen, daß ihnen Exklusion des Teufels, Inklusion Gottes sei, machten sie eine Frau zur Verteidigungsministerin, bald folgt ihr ein Analphabet als Kultusminister und ein tätowierter Ganove als Justizminister.
Nur der Leichnam lädt alle Gäste ein: Bald wimmelt es in ihm von Würmern und Egeln.
Die frommen Juden schließen alle Nichtjuden mit gutem Grund von ihrem Mahl aus: Denn die Goim gelten ihnen als unrein.
Goethes Standbild wankt nicht, auch wenn ein häßlicher Kritikerpapst daran gepinkelt hat.
Dummheit zeugt Dummheit, Weisheit bleibt einsam.
Herrschen heißt auch verneinen und töten können. – Feiglinge, die fürchten, gehaßt zu werden, wenn sie hassen, sollten keine Herrschaft ausüben.
Manche gelten als bescheidene und verträgliche Zeitgenossen, weil sie immer nur nicken und außer gelegentlichem Seufzen den Mund halten. Diese sind es, die nur einen Wunsch hegen: die Welt in die Luft zu jagen.
Sie scheuen die Auslese aus der berechtigten Furcht, nicht im Töpfchen, sondern im Kröpfchen zu landen.
Man muß leben wollen, wie man lieben wollen muß.
Der Wille schenkt ein Licht, das die Vernunft in den Schatten stellt, weil es in die Zukunft scheint.
Wer das Steuerruder nicht zu halten vermag, bringt die ganze Mannschaft in Gefahr.
Wer vornehm sein will, ist es nicht.
Wer der Liebe hinterherjagt, den flieht sie.
Politik, die sich in der Leugnung der Gefahr gefällt, ist Selbstmord in kleinen Dosen.
Wenn sie eine Frau zur Verteidigungsministerin machen, gehen sie wohl davon aus, das Friedensreich senke sich bereits auf sie herab.
Schlampe nennen sie das Weib, das sich von allen ungeachtet ihres Ranges einladen läßt, edel die Frau, die alle ungeachtet ihres Ranges einlädt.
Der Krieg ist weniger die Gefahr als die Rettung, wenn er die Spreu vom Weizen trennt.
Die Affekte der Abwehr und Selbstbehauptung sind ihnen ausgeblichen unter der Sonne der Gleichgültigkeit, die da über alle scheint, Gute und Böse, Freund und Feind.
Gemein ist, wer sich mit allen gemein macht.
Toleranz, die Predigt der Niedertracht.
Wer wird uns worfeln? Welcher Wind uns die Spreu vom Weizen trennen? (Auf der Tenne, einem zugigen Platz unter dem Scheunendach, worfelte der Bauer, indem er die gedroschenen Ähren auf einer korbähnlichen Worfschaufel auf- und niederschleuderte: Der Wind trennte die Spreu vom Korn; jene wurde vom Wind fortgetragen, dieses fiel in den Korb oder auf den Boden zurück.)
Eine Elite ist dem Untergang nahe, die an die Prinzipien ihrer Entstehung, die Auslese des Besseren und den Ausschluß des Schlechteren, nicht mehr glaubt, wie ihre Propaganda und ihre Pädagogik bezeugen.
„Alle sollen leben, alle sollen etwas haben, alle sollen Festtag halten!“, schreien die Gemeinen, während sie die Edlen unter dem Gejohle des Pöbels aufs Schafott schleppen.
Große Bekanntheit in den Medien ist beinahe ein Indiz für Verkommenheit.
Wenn erotisches Können oder Bewegungs- und Spielfreude den Indikator der Intelligenz abgäben, trippelte der Kaukasier dem Kongolesen weit hinterher.
Wie es mehr oder weniger kriegerisch gesonnene Völker gibt, so auch solche, die wie die Römer und Engländer mehr oder wie die Griechen und Afrikaner weniger zur Staatenbildung taugen.
Die Identität einer Gruppe ist identisch mit den Verfahren von Einschluß und Ausschluß ihrer Mitglieder. Das Verfahren des Einschlusses kann definitorisch festgelegt werden: So sind alle Kinder einer jüdischen Mutter orthodoxe Juden, alle Getauften Christen. Damit erhalten wir zugleich ex negativo die Definition des Ausschlusses: Alle von nichtjüdischen Müttern Geborenen sind Nichtjuden, alle Ungetauften sind Nichtchristen.
Auch wenn alle Getauften Christen sind, gehören nicht alle Christen derselben Gruppe an, einige sind katholisch, einige evangelisch. Einige katholische Christen sind altkatholisch, einige römisch-katholisch. Einige römisch-katholische Christen wiederum sind gallo-katholisch, einige armenisch-katholisch. Wir haben demnach Verzweigungen der Gruppenidentität durch einheitliche Verfahren der Ein- und Ausschließung, die bis zur letzten Untergliederung absteigen.
Vom konstitutiven Ausschluß der Identität unterscheiden wir den regulativen Ausschluß eines Mitglieds einer Gruppe, wenn es durch schwerwiegende Verletzung der Gesetze, Regularien und Riten des Gruppenlebens einen Bann, eine Verstoßung oder die Aufkündigung der Mitgliedschaft heraufbeschworen hat. So erhielt Spinoza den Bann durch die Amsterdamer Gemeinde, so Kaiser Heinrich IV. durch Papst Gregor VII.
Wenn alle Verfahren des Ausschlusses ad acta gelegt werden, erlischt die Identität der Gruppe.
Jede Gruppe hat interne Verfahren von Ein- und Ausschluß, die ihre innere Ordnung und ihr Weiterleben in der Zeit regulieren. Das wichtigste Ordnungs- und Kontinutitätsprinzip besteht in der Bildung einer Elite, die alle Ein- und Ausschlußverfahren und die Einhaltung der Vorschriften und Gepflogenheiten des Gruppenlebens überwacht und durch Methoden wie Kooptation, Berufung oder Einsegnung neuer Elitemitglieder und deren Schulung ihre eigene Weiterexistenz sichert.
Zerfallen die Ordnungsstrukturen und zersetzt sich die Elite aufgrund von Katastrophen wie Seuchen, Kriegen und Invasionen oder religiöse und moralische Krisen, die den Glauben an ihre Existenzberechtigung aushöhlen, fällt auch die von ihr geführte und getragene Gruppe in den Zustand einer amorphen Masse zurück. Die letzten Tage sind angebrochen.
Eliten stimulieren durch ihre Existenz den Ehrgeiz und das Streben derer, die zu ihr aufrücken können und wollen, und dämpfen gleichzeitig die Aggression derer, die sich mit einem bescheidenen Dasein abfinden, weil sie die Hierarchie als sakrosankt akzeptieren.
Die europäische Kultur und der Islam schließen einander aus: Europa versteht die Res Publica als eine Ordnung von Recht und Gesetz, der die Anwendung logischer Verfahren der Exemplifizierung und deduktiven Entscheidung zugrundeliegt, wie es sie aus dem römischen Recht über den Humanismus rezipiert hat. Der Islam kennt kein eigenständiges Rechtssystem, seine rechtlichen und sittlichen Bestimmungen gelten als unmittelbar geoffenbart.
Der Gott Christi schließt dem Begriff nach den Gott Mohammeds aus: Jener ist dreifaltig und daher ein mystischer Prozeß der Selbstbeziehung, er hat in Christus Menschengestalt angenommen, er hat seine Schöpfung der Verantwortung und dem freien Willen seiner Geschöpfe unterstellt. Der Gott des Korans ist ein orientalischer Tyrann, der von seinen Anbetern Unterwerfung und die Vernichtung der Andersgläubigen und der Abtrünnigen verlangt.
Europa scheint dem Jahrhundertdruck der islamischen Invasion nicht standzuhalten, seine Eliten zerfallen, seine kulturellen und religiösen Gemeinschaften beugen sich der Aushöhlung ihrer Identität in einer als Toleranz mißverstandenen, als Multikulturalismus euphemisierten und verleugneten Selbstaufgabe. Die europäischen Nationen, Völker und Staaten werden auseinanderbrechen und sich regionalisieren und schließlich nur mehr Inseln des Rückzugs und des Ausharrens innerhalb des neuen großeuropäischen Kalifats bilden. Kriege und Bürgerkriege zwischen den minoritären Alteuropäern und den verschiedenen muslimischen Gruppen und neuen islamischen Staaten scheinen in der Phase von Zerfall und Übergang unausweichlich.
Ganz Europa wird die Tenne sein, auf der geworfelt wird.
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