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Kaum gefragt, schon geklagt

20.09.2022

Kannst du fern sie noch hören,
süße Melodien,
die das Herz uns betören,
wenn mit sanftem Flaumflügelschlag
Liebeselegien
flattern aus dem dämmernden Hag?

Ach, ich werde wohl darben
nach dem Tau der Frühe,
der mit Wassermalfarben
wäscht vom Tag den Albtraumbelag,
daß es wieder glühe,
Rosenherz im dornichten Hag.

Kannst du sie noch erfühlen,
lichten Taues Tropfen,
wenn die Stirn sie dir kühlen,
wüst gefurcht von Angstgrübelei,
glykoneisch fordernd klopfen:
„Liebe, atme singend dich frei!“?

Ach, ich werde sie missen,
wenn Mondschatten wallen
über einsame Kissen,
feuchter Blicke Lustgaukelei,
das Geschluchz von Nachtigallen.
War’s die Lerche? Mir einerlei!

 

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