Mein Lied stürzt wie die Möwe
Mein Lied stürzt wie die Möwe um ein Boot,
das untergeht. Sein Flügel trinkt den roten
Schaum, Widerschein der Lohe auf dem Kamm
der Wellen. Hebt es des Windes starker Rücken,
fällt eine Feder, trudelt aufs Verdeck ein Flaum,
klebt fest an eines toten Mannes Schläfe
und leuchtet purpurn wie von edlem Wein.
Mein Flug ist Anmut und mein Lied ist Klage,
und wenn das Segel bricht, wird es zum Schrei,
denn jener, dem die Rückkehr nicht beschieden,
hat mir den Gruß noch zugewinkt, weil ich
der heimatlichen Ufer Nähe ihm verkündet.
Wie ein Gespenst trat bald der Mond hervor
und hat von Schnee ein weißes Grabtuch
auf Dächer, Firste, Gärten der Vaterstadt
gebreitet. Da sah ich schon des Feuers Zähne
sich durch die Taue, die alten Hölzer fressen,
da hörte ich den Schuß, den tödlichen.
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