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Am Nachtsaum des Waldes

18.05.2024

Klang eines Hornes im Dunkel und klagend wie die Oboe
ist es verhallt, unser Lied, Hauch nur im Blättergewirr.
Laß uns ein wenig noch wandeln am Nachtsaum des Waldes,
wo sich schon feuchtet das Gras, aber das Auge dir auch.
Brachte dem Herzen Dürre die gierige Flamme des Tages,
Tau schenkt die Ankunft der Nacht, Tränen vergehend dein Blick.
Was der Abgrund verhüllt, darüber wollen wir schweigen,
Wort, es reicht nicht hinab, Schaum einer Seerose gleich
treibt es träumend dahin auf ruhelos wogenden Wassern,
träumend im eigenen Duft, fleht es um Duft noch zum Mond.
Mond, er soll sie füllen auch uns, die schweigende Leere,
bis er im Dickicht versinkt, bis uns ein hellerer Schein
über dem schwarzen Samt, den seufzenden Moosen der Schwermut,
Seelen der Anmut erweckt, leuchtenden Vogelgesang.

 

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