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Nebelmoor

18.12.2020

Wie Geister schweben Busch und Baum,
des Wassers Seufzen ist verstummt,
was atmet, schleicht geduckt, vermummt
durchs Nebelmoor, am Tag im Traum.

In Dunst zerrinnt das Steingesicht,
ein banger Vogelruf zerstäubt,
vom Rauch des Schweigens übertäubt,
in bleichen Tüchern geht das Licht.

Als hätte nie im trunknen Blau
die Anemone hier geglüht,
der Lilie Sternenblick gesprüht,
weiß nichts die Welt als totes Grau.

Wird brechen durch dies trübe Glas
der Liebe hoher Purpurklang,
uns wieder glänzen Wassers Sang,
die warme Haut dir kitzeln Gras?

 

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