Poetologisch III
Silberbrosche am Revers,
von der Zeit schon angedunkelt,
Stein, der in der Dämmerung funkelt,
Blick, von allen Bildern leer.
*
Blaue Kanne, milchverschäumt,
Hand, sie zitternd anzuheben
an den Mund, ihm rasch zu geben,
was das graue Herz geträumt.
*
Abendwindes blaue Hand
schreibt ein Flackern in die Gräser,
tönen fernhin grüne Gläser,
sickert Wein in Schlaf und Sand.
*
Sieben Töne hat der Sang
wie der hohe Leuchter Kerzen,
siebenmal seufzt er in Schmerzen,
doch sein Geist ist Überschwang.
*
Wo in grüne Wasser neigt
sich des Sommers Blütenkrone,
schläft im wehen Duft von Mohne
Liebe, und die Amsel schweigt.
*
Regennacht, im Hinterhof
tropft der Tod in trübe Pfützen,
Wolken klöppeln weiße Spitzen,
Sichelmond, ein Apostroph.
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