Sieg des Absurden
Wie töricht ist das Wort des Philosophen,
das bauen rät auf eigenen Verstand.
Gilt es ja auch für alle Doofen –
so töricht war der kluge Kant.
*
Die Schwafeln als Diskurs anpreisen,
Geschwätz, das keine Grenze ehrt,
sind Philosophen, die gern reisen,
von keiner Fremde je versehrt.
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Wie dumm, für alles Gründe geben,
doch das versteht kein Habermas,
wie ohne Gründe alles Leben
erblüht und wieder sinkt zum Aas.
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Und der gekrächzt im Hörsaal laut,
Vernunft nur könne uns beschneiden
des Widersinnes Runzelhaut,
ein Hutzelweib sah man ihn scheiden.
*
Arg auch die Adorniten,
die mit gespitztem Mund
die zarte Frucht aufschnitten,
die Frucht, so rot und rund,
und zeigten, wie inmitten
begrifflos reinen Seins
der Wurm fraß und verhöhnte
die Opfer süßen Scheins.
Und nichts blieb, was versöhnte.
*
Die Sinn mit Widersinn gepaart,
die Fichte, Hegel und Konsorten,
ach, blieben Träumern sie erspart,
die kopflos knien vor hohen Worten.
*
Wir scheuen nicht den Dorn der Frage,
weshalb der Widersinn uns bannt,
des Aberwitzes Fliegenplage
noch keine kalte Klatsche fand,
warum den Maulwurf wir ernähren,
der Wortes Knospe peitscht zu Staub,
warum die Spinne wir verehren,
die uns verklebt das heitre Laub.
Vor Bildern, die kein Ding mehr zeigen,
nur eines Albtraums schwarzen Fleck,
vorm Fetisch sollen wir uns neigen,
wurmstichig Holz, gesalbt mit Dreck.
Nein, lassen wir uns nicht mehr kirren
vom Unsinn, der sich eitel spreizt,
wir wollen nicht geblendet irren,
wo Aftersinn die Sinne reizt.
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