Terzinen auf den Morgentau
Der Traum zerschmilzt wie Glas, es perlt ein Leben,
wenn Veilchen weinen oder Apfelblüten
an zerbissne Lippen Pollenküsse kleben.
Die Gräser singen, unter blauen Wolkenhüten
gehen zarte Schatten durch den Garten,
sie knien hin und schwinden wie erschrockne Mythen,
wenn die Purpurrosen ihre fleischig-zarten
Arme um sie schlingen, Liebesvögel wiegen
sich auf gelben Düften, Hummeln warten,
die in Borkenspalten sich ins Dunkel schmiegen,
auf die Honigküsse sonnentrunkner Lieder,
die den pelzig-warmen Schlaf besiegen.
O rinne, blauer Morgentau, uns wieder.