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Traumgesicht am Uferpfad

28.01.2023

Wenn wir den Pfad am Ufer gehen,
fühl ich, wie deine Haare wehen
mir an die Wange sacht.

Wie Tropfen an den Halmen zittern,
sie fallen, schluchzend hinzusplittern,
sind wir im Traum erwacht.

Haucht uns nicht an die blaue Welle,
glüht südlich nicht die Mirabelle,
ja, sagt der laue Wind.

Dort sieh, an Kähnen, muschelweißen,
der Liebe goldnes Wappen gleißen,
als folgten sie uns blind,

das Melos holder Lippen, Flöten
und der Eroten Silbertröten,
und eine Schöne winkt

uns zu mit einem Strauß von Veilchen,
bleib, Zauberbild doch noch ein Weilchen,
die Sonne aber sinkt.

Ich seh an deiner Wimper schweben
die Träne und vor Schauern beben
die blasse Knospe Mund.

Wenn wir zurück vom Ufer gehen,
scheint mir, ich kann Verlaine verstehen,
den traurig-frohen Hund.

 

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