Unterm Mistral
Vergeblich hast du dich vor dem Mistral
unter das Laubdach geduckt –
dorthin, wo deine Toten flüstern.
Wind, der die feinen Körnchen wirbelt,
die schlaffe Haut der Gewissheiten zu geißeln.
In den schwelenden Schacht
verworfener Wahrheiten,
durchlöcherter Dinge
dich zu stürzen warst du geneigt:
Wozu bleiben
mit Augen, die auf der falschen Seite
der Gegenwart wuchsen –
mit Händen, aus denen das Mehl
zerstoßner Begegnungen stäubt –
mit einem Mund, aus dem der Saft
bittrer Beeren rinnt –
mit einem Gedächtnis, verdunkelt
von Schwärmen panischer Bienen.
Der Mistral geißelte dich
mit heißen Körnern der Wüste –
und das Pergament der Haut riss ein.