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Wenn sich die Schatten längen

07.05.2023

Hat Morta ihm schon einen Nerv durchschnitten?
Durchs Leben hinkt der Lebemann verzagt,
der einst beim Tanz das steile Bein gewagt,
auf wilder Ziege ist, ein Pan, geritten.

Und jener, der Watteau dir hat gedeutet,
mit Augen von Verlaine die eines Gilles,
er stochert, ein Dozent, im Bildungsmüll,
kein Bild hat sich dem Blinden mehr gehäutet.

Du sagst, wie abends sich die Schatten längen,
verschwimmt der Ferne Duft im Wermutgrau,
ein Husten kommt, kein Lied, aus Laubengängen.

Schon wahr, doch trüben Auges trank Monet
schon zitternd aus den Kelchen Mauve und Blau.
Ein Dichter schrieb „Adieu!“ noch in den Schnee.

 

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