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Wie leer die Tage sind

12.12.2019

Das hohem Quell entflossen
und deine Seele sang,
das Lied blieb ungenossen,
dein Mund war allzu bang.

Als süße Stimmen flogen
zur grünen Jugendzeit,
hast du dich weggelogen
in stolze Einsamkeit.

Die Blumen, die erhellten
so manche dunkle Spur,
sie welkten zu entstellten
Gespenstern toter Flur.

Als Sommers reife Beeren
wie Küsse glänzten rot,
hast du sie abzuwehren
getan, als wärst du tot.

Dann kamen Herbstes Farben
wie Glut und goldner Wein,
du aber mußtest darben,
warst ohne Frucht allein.

Nun da die Flocken fielen,
dein Herz ist worden blind,
du kannst es kaum mehr fühlen,
wie leer die Tage sind.

 

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