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Wir und sie

25.07.2021

Ächzend unter toten Wissens Brocken
können wir nicht still, nicht heiter sein,
und des Wohllauts Quellen fielen trocken,
Bilder weichen Fließens wurden Schein.

Jene blühten, Fromme hoher Strahlen,
schlossen ihre Knospen vor der Nacht,
und sie träuften Wein aus schönen Schalen
auf geblümter Fliesen Rankenpracht.

Schielend zwischen Rauch und Neonleuchten
missen wir der Blumen Gegenblick,
Tränen, die uns trübe Augen feuchten,
glänzen in die Einsamkeit zurück.

Jene aber schauten, Sterngeweihte,
sich in Sanges Wasserspiegeln klar,
wanden, daß ihr Tag den Sinn erneute,
weiße Blüten sich ins dunkle Haar.

Dämmerungen haben kalt Gewitzten
ausgemerzt die Messer scharfen Lichts,
was als Trug der Mythe wir zerschlitzten,
war ein bunter Schleier vor dem Nichts.

 

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