Zweierlei Oden
Ode des Südens
Serenade,
blaue Schwüle,
Schaumgebilde,
Lunas milde
Wasserspiele
südlicher Gestade,
wo von Pan bespritzt
auf der Muschel sitzt
kichernd die Najade,
wo die Abendröte
lockt die laute Kröte,
daß sie jäh verstummt,
rhythmisch eingemummt,
hin zum Wellenbade,
wo die Veilchenblüte leuchtet
auf an zartem Stile,
weichen Munds befeuchtet,
daß sie glücklich fiele
in den Schoß, der zittert,
wenn der Klangkristall,
Amors Purpurball,
wie ein Stern zersplittert.
*
Ode des Nordens
Wie im wachen Schlaf ein Schwan
trunken das Gefieder spreiten,
Mondes Lächeln untertan,
auf dem Wasser leise gleiten
sei des Vates holder Wahn,
alles schöne Leben
glühend preisgegeben
einem frühen Tode,
und nur was entrückt,
wie im Schlaf ein Schwan,
wem verhauchend schon
süß ein Singen glückt,
leih der Ode ihren Ton,
der Verzagende verzückt.
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