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Zwischen Erde und Himmel IV

02.12.2017

Das Wegkreuz ragt aus dem Nebel,
es scheint sich bäumend aufzuschweben.
Dunkelgrüne Ahnung des Walds,
Atem tiefer als Menschensinn.

Verzagte Laute kommen von dort,
seufzen sich durch den Dunst,
auch der Wald schwebt hinan,
zieht seine mütterlichen Wurzeln
aus der klagenden Erde.

Das schlafende Dorf
liegt im Wolkental,
die Lichter des Friedhofs
spiegeln sich im schwarzen Weiher
der allgeduldigen Nacht.

Grün überschäumt den Himmel
von Moos und Farnen ein Licht,
Tau der Sterne rinnt von Zweigen,
Blätter bedecken,
zartgeäderte Träume,
das aufgerissene Auge
des Schmerzensmanns.

Das Kreuz schwebt im stillen Grund
und leuchtet aus sich selbst,
wie auferweckte Seelen
schneien reine Blüten
durch die unendliche Vierung.

 

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