Schwestern eines Geschicks
Schwermut steht am Fenster lang,
in den braunen Herbst zu schauen.
Von erloschenen Sonnenauen
kommt ein einsamer Gesang.
Ist die Seele ihr verwandt
und besingt, was sie verloren?
Klagt wer vor verschlossenen Toren,
von des Herdes Glut verbannt?
An demselben Fenster stand
jüngst die Schwester, und sie lauschte,
was im Laubwerk Sommer rauschte,
blau schlang sich durchs Haar ein Band.
Liebe war es, und ihr Blick
ward erhellt vom Glanz der Auen,
weich vom Tau verliebter Frauen,
ahnungslos um ihr Geschick.
Wie ihr Arm in Arm nun geht
Pfade, die sich fernhin winden,
davon mag ein Dichter künden,
der jetzt an dem Fenster steht.
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