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Aus der Poetik des Verstummens

10.08.2025

Wie heiter spielt im Tau der frühe Strahl,
wenn süßes Schweigen glänzt am Blumenmunde.
Er rinnt hernieder in des Menschen Wunde,
schon scheint zu stammeln ihm die alte Qual.
Füll, Dichter, du vom Tau in zarte Maße,
gieß ihn der Nacht auf blaue Traumtopase.

Wie geisterhaft tönt nächtlicher Gesang,
als würde er aus Schmerzverliesen dringen,
wo Seelen, halb erstickt, um Atem ringen,
entrücktes Schluchzen, dumpf und sterbensbang.
Streu Blüten stumm, genährt mit deinen Tränen,
ins Dunkel, daß wir Eden nahe wähnen.

 

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