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Das Fenster Vers

30.05.2025

Wie Irrlicht im Gezweig, ein Fenster, fern,
da du gehetzt durch Wälder, dumpf, benommen,
als wolltest abhanden du der Menschheit kommen,
wie schien es jählings dir ein guter Stern.

So freut den Kranken, der im Dunkeln döst,
die durch den Türspalt kriecht, die grelle Schlange.
Er atmet auf, dem vor Chimären bange,
wenn Morgenrot den Krampf der Träume löst.

Mag, Dichter, auch dein Vers ein Fenster sein,
im Unterholz der Angst die Schneise bahnen,
als winke den Verirrten heim ein Schein,

das Trübe filtern in den Reim-Membranen,
als ströme Licht in matte Herzen ein,
der Schwermut streuen Blüten von Zyanen.

 

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