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Eifelpfade XXXII

18.07.2017

Wolken überm Laacher See

Ihr hohen Wolken, Schwestern einer Seele,
die euer grenzenloser Himmel ist,
ihr seid des Augenblickes Windgestalt,
Gespielinnen des Lichtes seid ihr.

Manchmal betrübt ihr euch, als tropfte
schwarzer Mohn in euren Schoß
den schwarzen Tau, dann küßt der Mond
ein helles Auge in die Dunkelheit.

Über das Fletschen eitler Zungen,
das Pfeifen aluminiumkalter Orgeln,
wahnkreisender Säge Schrillen haspelt
ihr die Fäden von den Schweige-Spindeln.

Euer ist des Morgens Feuer ganz
und der Päonien Purpurfest,
Goldregen, ausgegossen in das Haar
dämmernder Bläue, das euch wogt.

Zerreißen euch, der Anmut wilden Töchtern,
die seidenen Schleier stürmische Titanen,
entgleitet ihr und löst euch lieblich auf,
sie greifen in die leere Himmelsschale.

Ihr tragt, wenn Abendsonne scherzt,
das Rosenlicht zum marmornen
Altar des dunklen Wassers, es glimmt,
bis es der Eule lautlose Schwinge löscht.

 

Siehe:
https://www.google.de/search?q=laacher+see&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiHu8ObwJPVAhVD7RQKHQ0nCBQQ_AUICygC&biw=1260&bih=669#imgrc=SN7gU7LAQkFZDM:

 

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