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Der Dichter und die Namen

01.12.2025

Wie verehrte Namen,
goldnen Sommers Eichen,
kahl in Nebelschleiern
Wahngespinsten gleichen.

Die uns Sonnen schienen, Rosen
über grüner Feuchte Samt,
sanken bleich wie Sapphos Monde
hin zu Schatten, namenlosen.

Andre, die gleich Turteltauben
im Gebälk des Traums gegurrt,
ließen uns nur fahle Flusen
unter schwermutzarten Gauben.

Wälze, Dichter, blättre auf
märchenbunte Alben
und laß in die Bläue flattern
holde Namen, Sommerschwalben.

Auch ein Herz, das angeschlagen,
schwingt sich aus in Obertönen.
Auch der Anmut Blumenstille
gibt dir, Dichter, viel zu sagen.

Irdnen Liedes Schale schiebe
in der Quelle Flechtenbart,
daß sie tröpfelnd widerklingen,
Namen unnennbarer Liebe.

 

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