Das Grün der Stille
Ein weicher Dunst dämpft Abends scheue Laute.
Wir wollen atmender durch Halme schweifen
und fühlender das Schilf am Wasser streifen,
das sich dem Mond zum trunknen Spiegel staute.
Dir glänzen Tropfen an entzückten Händen,
du schüttelst sie und machst mich sanft erschauern.
Das Grün der Stille rankt sich über Mauern.
Was Tag gelallt, mag Nachtgesang vollenden.
Und wenn des Morgens kalte Fenster fahlen,
von ferne schon die Hämmer heißer dröhnen,
kann mit der Ödnis uns kein Grün versöhnen,
rinnt auch wie Lethe Tau aus Blütenschalen.
Wir können es im dumpfen Schlaf noch fühlen,
das Menschenwerk, das Stechen und das Wühlen.
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