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Die Falte der Verneinung

15.09.2022

Das Nein ist wie die Schmerzensfalte,
wo sich der Schaum der Wollust staut.
Der Schnee spricht weinend: „Sonne walte!“
Der Krokus schauert, wenn es taut.

Ins Nachtlaub kehrt, was Glanz gesogen,
die Lerche kehrt, die Liebe heim,
und unter hoher Strophen Bogen
strömt sich ins Schweigen aus der Reim.

Die aber bang am Ufer bebten,
die Küken schwimmen, flaumumbauscht.
Die Verse, die an Disteln klebten,
sie flattern, wenn ein Wipfel rauscht.

Ins Blaue steigen junge Chöre,
wenn sie es auch vorm Abgrund graust.
Das Nein ist wie die enge Röhre,
durch die der Atem heißer braust.

 

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