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Die letzten Zeilen

01.04.2024

Am Morgen aufzubrechen wäre leicht,
wenn Heiterkeit uns grüne Ströme wehen,
an Uferschilfen Hand in Hand zu gehen,
doch hat ihr Rauschen uns nicht mehr erreicht.

Das Veilchen, einst, in fernem Einst gepflückt,
lag noch verblaßt in einem Band von Goethe,
als seines Geistes Schwert, daß es sich röte,
der Seele Eingeweide ihm zerstückt.

Die Flamme züngelt wohl am Docht, die heiße,
doch zwischen Moos und Rosen singt sie nicht.
Nur eine ist, die seine Inschrift liest:

Dein Auge gibt im Dunkel mir das Licht,
dein Mund die Nacht, daß sie von Reimen gleiße,
o ströme, bis die Schale überfließt.

 

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