Die Schlange Wort
Das Wort ist manchmal eine Schlange,
die rot im Gras der Liebe lauert,
und reckt sie sich, wie wird dir bange.
Ist sanft dein Lied von Laub umschauert,
schäumt ihr hervor, die züngelnd zischt,
das Gift, woran dein Lied erlischt.
Wie trügerisch sind Wortes Blumen,
um die du zarter Falter schwirrst,
bald klebst du fest wie an Bitumen,
wenn du in dunklen Düften irrst,
dein Flügel, der noch schillernd blaut,
wird schon vom bittern Saft verdaut.
So wird genarrt vom feilen Reime
der Dichter, der gedankenlos
wie Schnecken rutscht auf eignem Schleime
vom hohlen Glanz ins Dunkel bloß.
Des Reimes Kuß entzückt ein Mund,
der sich ihm hingibt, weich und rund.
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