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Sich jählings schließende Stanzen

22.09.2025

Du träumtest unter hoher Lauben Schwanken,
durchs Blattwerk fielen Tropfen weichen Lichts,
auf daß sie wüschen ab die Schmerzgedanken,
zu glätten dir die Falten des Gesichts.
Du recktest dich empor, gleich Schwermutkranken,
ins hohe Rauschen orphischen Gedichts.
Wie Tränen rinnen von geliebten Wangen,
war bald, ein Wahn der Nacht, der Glanz zergangen.

Du stiegst vom Strom hinan durch Dämmerreben,
vorbei an voller Trauben süßem Glimmen,
und weiche Lüfte schienen zu beleben,
vom Geist der Liebe zart erregte Stimmen.
Du riefst ihn an, empor dich doch zu heben,
wo Wolken in die blaue Leere schwimmen.
Als atemlos den Gipfel du erklommen,
sankst vor dem Kreuz du nieder, wie benommen.

 

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