Stanzen vor dem hohen Blauen
Wenn sich des Leides Falten jählings glätten,
ein Linnen, das zerwühlt war, wieder spannt,
magst du dich aus dem Trug der Bilder retten,
den Schattenspielen auf getünchter Wand.
Dich fesselten nur Traumes lose Ketten,
ein schmaler Reif entsank der schlaffen Hand.
Das ungetrübte Aug wird ruhig schauen
Gestalten wölken vor dem hohen Blauen.
Sie nichten selber sich, die Angstchimären,
was dir den Atem nahm, der Alb zergeht,
wenn ferne sich des Lebens Linien klären,
was sie verbarg, der Schwermut Schnee verweht.
Die Stimmen, die in deinem Blute gären,
sie winden sich empor zum Dankgebet.
Der Mund, ward ihm der Knebel erst genommen,
mit Sylphen seufzt er, psalmodiert mit Frommen.
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