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Tag der Unbehausten

13.10.2025

Trunkner Duft aus Blütenkronen,
dunkles Seufzen aus den Tiefen.
Zwitschern lichtet graue Zonen,
wo wir Unbehauste schliefen.

Durch des Traumes Wimpern bricht
honiggelbes Morgenlicht.

Laß uns mit den Hirten schweifen
und dem Strom der wollenen Herden,
wo die Purpurbeeren reifen,
übers weiche Moos der Erden.

Und die goldne Leier ruht
blitzend in der Mittagsglut.

Ich will sacht die Halme streichen,
die dein nacktes Knie geneckt,
bis die Quelle wir erreichen
und der Kuß nach Dämmerung schmeckt.

Still auf muschelweißem Boot
Venus schwimmt ins Abendrot.

Die gesättigt sind, sie schmiegen
eins am anderen ihr Haupt.
Uns genügt, im Freien liegen,
wo die Ödnis Traum belaubt.

Hast du, Liebe, es gefühlt,
Mond, der wilde Gluten kühlt?

 

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