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Trunkenes Entschwinden

14.02.2022

Mit dem Nachttau möchtest du zerrinnen,
der verglimmend heim ins Dunkel kehrt,
Schatten sein auf einem weißen Linnen,
bald vom kalten Glanz des Monds verzehrt.
Noch bevor die Sonne wirrt dein Sinnen,
möchtest mit dem Nachttau du zerrinnen.

Knospe auf dem Wasser willst du gleiten,
leise wogend auf dem Schaum des Schlafs,
deine Blüte soll der Mondstrahl weiten,
beben unter Flügeln des Seraphs.
Wenn am Ufer liebe Schatten schreiten,
Knospe auf dem Wasser willst du gleiten.

Im Gebraus des Stromes willst du münden,
dem sich seufzend schon das Schilf ergab,
dich ins Rauschen goldengrüner Linden
stürzen, hoher Liebe dufterfülltes Grab.
Konntest stilles Fruchtland nirgend finden,
im Gebraus des Stromes willst du münden.

 

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