Skip to content

Unterwegs

21.11.2021

„Weißt du es noch, wohin wir gehen?“
„Ich weiß es nicht, wir ziehen nur,
weil sie begrünt, auf dieser Spur.
So grünt der Sinn, den wir verstehen.“

„Du meinst, daß wir den Ahnen trauen,
die einst in Fernen sich gewagt.“
„Ja, ihnen hat ein Gott gesagt,
auf seinen Wandelstern zu schauen.“

„Doch ist sein Wort ja lang verklungen,
kein Stern ist, der wie jener blinkt.“
„Ein uralt Lied wird neu gesungen,
die Blume ist es, die nun winkt.“

„Wenn aber Wege sich verzweigen,
wird dir vorm nächsten Schritt nicht bang?“
„Ich lausche bloß: Tönt fern Gesang?
Gut ist der Weg, den Musen zeigen.“

Gebahnte Wege sind auch Worte,
sie blühten schon von ehedem,
sie sprossen auf aus feuchtem Lehm,
ihr Duft führt uns zum alten Horte.

Und rauschen uns des Dichters Linden,
hat uns Erinnerung gewiegt,
das Dunkel nicht das Herz besiegt,
muß auch der Weg im Schweigen münden.

 

Comments are closed.

Top