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Post festum

05.06.2020

Rührender als das silberne Quellen grünender Erde
sind von Mondlicht getrübt Wassers Gesänge zur Nacht.
Wo der morsche Kahn sich stöhnend ergab und erstarrte,
im gebogenen Schilf einst hast du ihnen gelauscht.
Wo denn flossen sie hin, die Wasser, die nächtlichen Sänge,
Lampion schief nach dem Fest schwankend am Aste, der Mond.

Aber die heller sprachen als Blüten tragendes Wasser,
goldener Locken Flut, daß du getaucht darein, Duft,
als schon Sonne unter Wimpern der Dämmerung schielte,
Stirn, sie war noch heiß, offene Knospe der Mund.
Wo denn ist die Flut verebbt, verrauchten die Düfte,
Locken, wie ergraut, kußlos verrunzelter Mund.

 

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