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Der Fluch

14.07.2020

Von eignen Blutes Dunst berauscht,
geblendet von eigner Träne Glanz,
gehst lallend du ins Niemandsland.

Ein Vogel ruft dir überm Ahnengrab,
sein Lied sinkt wie ein tauber Flügel,
sein Lied fällt wie ein Flaum herab.

Zerknirschten Worts Kristalle prasseln
aufs Grinsen deiner Totenmaske,
von schwarzem Strahl gebrannten Ton.

Die dich aus Wogen rufen, blauen,
der hohen Andacht reine Glocken,
verworfne Gnade wird dir Grauen.

Der Fluch ist wie die schwärende Wunde,
die eitert unter Gottes Hauch,
du gehst am eignen Gift zugrunde.

 

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