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Den Heimatlosen

16.06.2025

Im Halbschlaf hörst du noch das wehe Schrillen
der letzten Tram-Bahn in den Vorortgleisen.
Ach, nein, du willst in andre Fernen reisen,
wo Mandelblüten lichte Tropfen füllen.

Du stehst am dunklen Fenster, draußen schweben,
gleich Boten, die von reinen Sphären künden,
Kristalle, Nachtglanz dir noch zu entzünden,
doch rasch erlöschen, die am Glas der Scheibe kleben.

Laß, Dichter, müde Worte Funken trinken,
die dir ein Blitz der Schöpfernacht gesandt,
damit sie nicht wie Flocken duftlos sinken

und schmelzen hin, ein unfruchtbarer Tand.
Bekränzte mögen sie uns lächelnd winken
in Hellas Hain, als wär’s das Heimatland.

 

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