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Das Gebet des Pilgers

07.06.2023

Ins Fremde geh, um wieder dich zu finden.
Fremd schmeckt die Frucht, ein Dunkel, aufgebrochen,
und bist gesandt, der Nacht ein Licht zu künden,
wie jäh verlischt das Wort, kaum ausgesprochen.

Wähnst du vermessen, wahren Sinn zu leihen,
was reinen Odems haucht von Wipfeln, kühlen,
muß blind das Wort, ein Lallen, niederschneien,
kein Blatt bleibt dir, den Adern nachzufühlen.

Wie eines Brunnens ist, was Himmel sagen,
und höher schwillt’s, wenn Blitze fernhin leuchten.
Es neigt der Pilger sich an stillern Tagen,
der Lippe Sprödigkeit mit Glanz zu feuchten.

Und kniet er auf den schmerzend-kahlen Schwellen,
ist sein Gebet wie Plätschern weicher Wellen.

 

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