Der Nacht entgegen
Keine Seele hat noch Odem
unter truggewebten Netzen,
und wenn scharfer Kalk und Schatten
sich auf Fühlens Poren setzen.
Käm wer, das Gewirr des Sirrens,
Krusten, die das Wort ersticken,
abzutun getrübte Linsen,
daß wir still in Fernen blicken.
Doch sie wollen, Somnambule,
irren Blicks und tauben Ohres
schleichen hin zu dumpfen Takten
eines Totenschattenchores.
Ihn, der wagt, an goldnen Fäden
sich ins Rauschen zu versenken,
dunklen Brunnens helles Quellen,
wird des Pöbels Wut ertränken.
Und wer gläubig sah ihn schweben,
Wunder kündend, den Kometen,
sein verklärtes Antlitz werden
stumpfe Stiefel blind zertreten.
Angeführt von Wahnpropheten
wankt die Schar der Nacht entgegen,
und Verzückung reckt die Zunge,
taumelt nieder Ascheregen.
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