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Toter Hase im Schnee

17.05.2019

Ein schwarzer Fleck im Schnee,
hart am Saum des Wegs,
der hier nicht abbricht,
nur weiter drängt
in hellere Stille,
in schweigenderen Schnee.

Ein toter Hase, überschäumt
von kristallin erstarrter Gischt
unzähmbarer Gezeiten,
gerissen von dem Elfenbein,
das kalt wie Mondnacht glänzt,
eines Zahns, der immer schweigt,
und färbt ihn Leben rot.

Das große dunkle Augenrund,
das stumm den Himmel trank,
es schimmert noch,
wie blankgewetzter Knopf
an einem Totenhemd,
ein Zeichen ohne Schmerz.

Geh deines Wegs
ins Schweigen tieferen Schnees,
nimm von der Kreatur
den weichen Schimmer mit,
den Rest des Tags,
den Dämmerlicht ihr ließ.

 

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