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Die nur gackern und nicht brüten

16.02.2018

Tohuwabohu
überm Rinnsal des Aborts,
obszöner Dunst
vor dem geistigen Abend
des Lilienlichts –

das glauben sie
dem Blutwolf zu schulden
und den Lämmern,
die er gerissen.

Als könne man ihrer
würdig gedenken
durch Zerpflücken
der inneren Rose.

Ausgerenkter Versfuß,
erwürgter Reim,
verätzte Bilder,
Unzucht mit Allegorien –

damit glauben sie
dem Kitschwulst
des Klumpfußes,
blutleeren Bälgern,
sterilen Zelluloidküssen
noch tausend Jahre
widerstehen zu müssen.

Als könne man
dem weißen Rausch
durch den schwarzen
wehren,
als könne man die Ödnis
durch Selbstverwüstung
wässern,
verbranntem Fleisch
durch Selbstzerfleischung
Abbitte tun.

Spucken
auf das Schöpfungsei,
Zerdeppern
gesprenkelten Geleges,
das im Nest des Mondes
schaukelt,
ist Unart der Unfruchtbaren,
die nur gackern
und nicht brüten.

 

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