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Erwacht im Traum

23.05.2023

Das Herz erwacht im Traum, wenn jäh Kristalle
in dunkler Erde schmelzen und sie tönen.
Uns ist, als ob ein Blatt aufs Herz uns falle,
als könne Krokus mit der Welt versöhnen.

Betört uns das Gesumm in weißen Dolden,
sind Schatten zwei, die eins im andern münden,
hell ist dein Wort, dein loses Haar rotgolden,
doch dunkel, was die feuchten Augen künden.

Und seufzt noch unser Schritt im braunen Moose,
zerschlitzt den blauen Samt azurner Stille
der Schrei des Kranichs, und die Herbstzeitlose
schließt scheu vorm kalten Mond die Blütenhülle.

Daß uns, geblendet von kristallnem Gleißen,
der Erde Lied mag aus dem Abgrund reißen.

 

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