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Glückliche Schatten

02.07.2013

Geisterhaft die Spuren
längst aufgescheuchter Vögel im Schnee:
eine Wolke, ein Rütteln
aus den trocknen Halmen des Rieds –
verwischt.

So flog dein Auge –
eine Hummel –
ins Gegenlicht über die Schwelle
des Unsichtbaren hinweg.

Wo vermengt mit winzigen Schreien,
ein Wirbel aus Spänen, Blättern und Blüten,
die Stunde, in der du gehadert –

siehst du einen stillen Teppich gebreitet,
mit Mustern zarter Geduld,
Echsen kauern darin,
Vögel lugen aus Winden,
zur Unzeit erblüht.

*

Du erkennst die flimmernde Landschaft von einst,
mit den Pfaden, von Ginster erwärmt,
und dem falben Gesichte der Reben
im verwilderten Wingert.

Du bist glücklich mit glücklichen Schatten,
die für einen Augenblick der Milde
die Lider dir schließen.

Unter den leuchtenden Schleiern des Wassers
bist du gelöst –

es schmelzen Lüfte trauten Gesangs
dir die Stirn.

Und auf hellen Rufen,
die dich meinen,
gelangst du wie auf schwingenden Brücken
ans andere Ufer.

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