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Regen, Regen

01.02.2020

Ich lausche bloß dem dunklen Brausen,
wenn der Wind an Blüten leckt
und die blauen Aras neckt,
die in meiner Laube hausen.

Er stiehlt mir gierig von den Lippen
weich gewölbten Atems Lust,
seufzt immerfort „Du mußt, du mußt
das Lied vom Tau der Rose nippen!“

Wie sich im Schlaf die Zweige biegen,
und das Wasser schäumt im Teich,
tranken grünen Dämmer sie auch weich,
die Schwäne sind an Land gestiegen.

Wind, warst nur wahren Sängers Bote,
tropfend Blatt und Knospe schwingt,
Regen, Regen, alles singt,
o Trost für Lebende und Tote.

 

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