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Im Dämmerlicht

07.02.2024

Dem Andenken an Ludwig Ch. H. Hölty

… aber ich wende mich,
suche dunklere Schatten,
und die einsame Träne rinnt.

 

Einsam steigst du herab, wo still im Schilf verebbt,
was dir dunkel gerauscht, was wie von Schwestermund
dir im Wachtraum genannt ward,
süße Namen verwelkter Pracht.

Streck dich hin in das Gras, atme noch einmal tief,
tief den Hauch, wenn er kühl über die Stirn hin weht,
und empfinde noch einmal,
wie ihr Atem getan, ihr Wort.

Schlummer ein nur, schlaf ein, Schlaf ist ein trunknes Blatt,
fällt so haltlos herab, Blatt oder müdes Lid,
wimpert’s rings auch von Schatten,
schwimmt es leicht doch auf feuchtem Glanz.

Wenn du erwachst, ist es Nacht, Nacht unterm vollen Mond,
geh nun, geh nun den Pfad, den Hand in Hand ihr gingt,
bis zur Bucht, wo der Kahn schon
dunkel schaukelt im Dämmerlicht.

 

Siehe auch:
https://www.youtube.com/watch?v=EStzNNv-e7I

 

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