Skip to content

Im Krankenzimmer

28.10.2020

Und wenn es dunkel wird im Krankenzimmer,
wie einsamer atmet Stille dann,
ohnmächtiger surrt der Schmerz,
immer leiser,
wie eine in der Gardine verfangene Mücke,
und die Lichter der Stadt,
sie gehen auf wie hoffnungslose Augen,
die in die Ferne schauen,
ohne einander zu erblicken,
unter ihnen aber jenes eine,
das wie an Grases Wimper
ein Tropfen zögernd glimmt,
wie an einer Wimper
jenes eine.

Und wenn Mitternacht, die dunkle Glucke,
ihre schwarzen Flügel
auf die zitternde Brut des Lebens senkt,
die sich ergeben duckt,
erlöschen alle fremden Augen
unter müde gebebten Lidern,
und ein fremdestes geht auf,
wie eine Jenseits-Knospe,
die am Acheron erblühte,
weiß wie Schnee,
duftlos wie ein Traum,
der volle Mond.

 

Comments are closed.

Top