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Liebe, Glut und Lethes Schaum

05.11.2022

Wie sind verborgner Süße Funken
aus wimpernfeuchtem Dämmersaum
in deinen stummen Schoß gesunken,
o Liebe, Glut und Lethes Schaum.

Mag einer auf das Gras mir sprühen,
das dürre, wo mein Schmerz sich birgt,
die trockne Zunge mir verglühen,
die sich ins Schweigen wühlt und würgt.

Wie in der Locken schwarze Flammen,
aus denen Duft der Mandel raucht,
Tautropfen, die auf Veilchen schwammen,
des Mondes trunkner Odem haucht.

Mag einer auf den Mund mir fallen,
versunknen Sommers Runzelfrucht,
erleuchten mir die Nachtigallen,
was ich umsonst im Licht gesucht.

Wie Schauer Blumenkelche füllen,
sie schwanken wie Mänaden wild,
streift dir der Wind die Blütenhüllen
vom Schoß, o Knospe ungestillt.

Mag eine auf das Grab mir sinken,
wo Moos umseufzt den Spruch am Stein,
das hohle Aug noch Schimmer trinken,
im Abgrund klirren das Gebein.

 

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