O rinne hernieder
Uns locken nicht Krümel vom Tische des Herrn,
der Grind der Hände, die danach tasten,
hat uns bewogen, lächelnd zu fasten –
uns nähre mit lieblichen Funken der Stern.
Wir dehnen die Seufzer, die Küsse uns nicht
mit Kerzen, die sich knisternd verzehren,
mit Schatten, die helle Fühlung verwehren –
uns stille der Lilie schneeiges Licht.
Aus Falten der Nacht geschüttelt, Kristall,
geschliffen von seraphischen Blicken,
mag kindliche Herzen entzücken,
uns rolle hin Reimes schwach schimmernder Ball.
Und flossen uns Sommernachtlüfte so lau,
da wir am offenen Fenster gestanden,
nun liegen gekrümmt wir in frostigen Banden –
o rinne hernieder und töne uns, Tau.
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