Das Schattenbild
Meditatio mortis
Der Toten zartes Schattenbild
fließt ungefühlt und stumm
durch Traum und helle Augen hin.
Der Fleck im weichen Glanz des Schnees,
Kadaver eines Wilds,
sinkt langsam unter wie in Milch.
Der bang wie Abschiedskuß der Nacht
am Blatt gezittert, Tau,
in Dunst löst ihn das Sonnenlicht.
Der Atem eines heißen Sinns
auf Schauens Gipfelgrat
zergeht in blinden Winds Geschwätz.
Den Blütenmund des Veilchenworts
an schwanken Verses Halm
zermalmt der Zahn des dunklen Gotts.
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