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Sonnentau im Moor

27.03.2022

Seufzen, Antwort der Erde,
tastet im Moorland dein Schritt
ins dämmernde Zwiegespräch.

Aber dein Schatten, er schweigt
brüderlich über den Pfad,
tönt noch im Rücken der Strahl.

Purpurner Tropfen, er rinnt,
Zeuge des wachsamen Dorns,
läßt kaum den Grashalm erzittern.

Doch in der Tiefe, was singt,
fleht ein Gebein um den Sarg,
auf verrottendem Moose zu gleiten?

Gehst über Geister du hin,
fremdester Schicksale Sang,
Echo verwehrt ihm dein Schmerz.

Dort aber glitzern sie, Perlen
an sehenden Todestentakeln,
die schlingen, ohne zu schmatzen.

Flügelndes Wort, Mücke,
bezaubert vom Sonnentau,
sirrt in den Untergang.

Es nährt, ekstatisch verstummend,
was sich verhüllte im Sinn,
der Erde schweigenden Glanz.

 

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