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Unter Lauben der Dämmerung

09.07.2022

Wir wollen unter Lauben uns ergehen,
wo wie zum Lebewohl Goldregen niederfließt,
und scheuer atmen keuscher Knospe Flehen,
die ihre bleichen Augenlider schließt.

Wenn aber Dunkel aus den Büschen quillt,
bahnt mir den Weg dein kindlich-frommes Singen,
und ist der Liebe Antlitz ganz verhüllt,
die Lampe deines Herzens seh ich schwingen.

Versiegt der Quell, der unserm Tag geblaut,
hinangerettet ward ein Schimmer Süße,
wenn deines Blickes Güte niedertaut,
o feuchter Augen hyazinthenblaue Grüße.

Verblaßte schon des Dämmers Feenschein,
Gesang der Nachtigall, blind rauscht das Blatt der Stille.
Daß Morgensonne ihren Purpurwein
uns in des Traumes graue Krüge fülle!

 

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