Wenn Taubheit taut
Alkäische Strophe
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Die Mächte, die uns dingen zur Atemfron,
das Blut der dunklen Rufe, in uns verzweigt,
Geflecht der wahngestrickten Wünsche,
können wir nicht wie Gewänder streifen
von müden Gliedern, Schneisen des Schicksals,
die uns die Blicke bannen ins ferne Blau,
Getast der Hand nach Unerfühltem,
Lippen gestülpt um erträumte Beeren.
Der ungereimten Worte gewühlter Staub,
die uns ersticken allen Gespräches Hei-
terkeit, die viel zu leichten, viel zu
schweren, gesagten und ungesagten,
sie rinnen nicht wie Seufzer getauten Schnees
von Frühlingszweigen, schmelzen im lauen Wind
uns nicht wie nächtlich klirrend Teiche.
Unsere Taubheit wird erst uns tauen
das Lied, vom Sturm geschrieben ins feuchte Gras,
wenn Nacht im Wetterleuchten den Blitzen weicht,
die Tropfen morgenheller Klänge,
freudig geschüttelt aus Ginsterbüschen.
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