Was willst du, Mensch?
Die Gletscher ziehen ein die grauen Zungen,
und über Nacht sind auf dem dürren Plane
der Löwenzahn, die Hasel vorgedrungen,
bald weht der Buche leuchtend grüne Fahne.
Weich sind die Brüste, moosumseufzte Matten,
in denen Träume süßen Wassers rinnen,
ein Ziegengott liegt nackt im Mittagsschatten
der Eiche, Halmgeflüster ist sein Linnen.
Es raschelt im Gesträuch, die braunen Nüsse,
ins Ried gerollt, roch eine feine Nase,
und drunten rauschen sagenblau die Flüsse,
des Mondes müd tropft weicher Tau vom Grase.
Was willst du, Mensch, mit deinen leeren Händen,
die Welt ist ausgefüllt vom Schmelz der Samen,
willst du dem Herbst das goldne Vlies entwenden,
in Sommers Rinde ritzen deinen Namen?
Und fühlst du Inbrunst in den Adern steigen,
erklimm die Höhe, bis die Glieder starren,
und schau hinauf ins grenzenlose Schweigen,
hinab, wo deiner keine Siege harren.
Comments are closed.