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Wir pflücken blaue Beeren

25.04.2020

Wir pflücken blaue Beeren
und gönnen uns die Süße,
die Wunden, sie belehren,
daß jede Wonne büße.

Verheißung reifer Trauben
glänzt uns an jungen Reben.
Was gurren wohl die Tauben?
Vergehen muß das Leben.

Wir sind emporgeklommen,
die Schatten zu vertreiben,
im Licht sehn wir benommen
daß wir uns Rätsel bleiben.

Wir fallen bald im Sturme
wie eine Frucht zur Erden,
unwissend, ob zum Wurme,
ob wir noch Seele werden.

Das Lied, das wir gesungen,
ein Tau auf Blumenwangen,
ist dunkel schon verklungen
in Nächten voller Bangen.

 

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